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Resilienztraining für Frauen

Das Motto lautete: Chancen nutzen, an Krisen wachsen, Veränderungen wagen. Endlich wieder ein Fortbildungstreffen in direkter Begegnung und Kommunikation von Angesicht zu Angesicht, wenn auch mit Beachtung der Abstandsregeln. Ein Einstieg in freudiger Erwartung und mit gespannter Neugier in das vom Landesfrauenausschuss ausgeschriebene Seminar.

Fast alle der angemeldeten zwanzig Frauen hatten sich am Freitag, dem 16. Juli 2021, im weitläufigen Raum des Pastor-Behrens-Hauses in Stade eingefunden. Erleichtert auch alle, dass so kurz vor den Sommerferien das bereits für den Mai angekündigte Seminar nun doch noch in Präsenz stattfinden konnte, da sich die Trainingseinlagen nicht für ein Online-Format eigneten. Dank der umsichtigen Organisation von Julia Laing (LFA) und der Referentin Bernhild Schrand (Supervisorin und Genderexpertin, Managementtrainerin und -coach aus Hamburg) versprach dies ein erkenntnis- und arbeitsintensiver Tag zu werden.

Gestiegene Belastungen

Das Thema Resilienz ist seit dem GEW Mai-Meeting 2014 auch ein Thema für die ehrenamtliche Arbeit auf den verschiedenen Ebenen in unserer Gewerkschaft, verstanden als Möglichkeit, die widerständigen Kräfte der einzelnen Persönlichkeiten zu stärken, weniger im Sinne einer Effektivierung der Leistungsorientierung. Bereits vor der aktuellen Krisenzeit der Corona-Pandemie war dies Thema im Landesfrauenausschuss. Wie auch die Eingangsrunde zeigte, haben durch die aktuellen Entwicklungen die Belastungen am Arbeitsplatz, im Privatleben sowie im Ehrenamt auf vielfältige Art und Weise zugenommen beziehungsweise sich verstärkt. So können sich Bedrohungen und Unsicherheiten zu intensiven Herausforderungen entwickeln, wenn sich die Erwerbsarbeit immer mehr entgrenzt und dann die schützenden Rahmenbedingungen sowie persönlichen Verhaltensweisen auf eine harte Probe gestellt werden. Schutzfaktoren in Krisen Wie Bernhild Schrand in ihren theoretischen Ausführungen erläuterte, sind Krisen immer wieder schicksalhafte Angebote des Lebens, die nicht zu umgehen sind. Sie lassen alte Gewissheiten brüchig werden und stellen viele Planungen erneut in Frage. Auch das Immunsystem der Seele, das den Menschen beim Umgang mit Stress, Belastungen und Krisen unterstützt, steht dann auf dem Prüfstand. Hier hat die Forschung innere und äußere Schutzfaktoren identifiziert, mit denen uns die Referentin eindrücklich vertraut gemacht hat. Praktische Übungen zur Resilienz In verschiedenen praktischen Übungen konnten die Möglichkeiten der Stärkung der inneren Persönlichkeit sowie der Seele und dann auch des Selbstbewusstseins und der Selbstwirksamkeit reflektiert und bestärkend in den Blick genommen werden. Ganz nebenbei gab es in diesem Zusammenhang anschauliche Einblicke in die effektive Nutzung von Küchenrollenpapier bei praktischen Übungen. Positiver Blick nach vorn Die Referentin hat es verstanden, Theorie und Praxis anschaulich nachvollziehbar aufeinander zu beziehen, sodass alle Teilnehmerinnen einen persönlichen Gewinn für sich verbuhen konnten. Alte Vorhaben wurden so zum Beispiel wieder konkret und ermutigt in den Blick genommen oder für langjährige Holzwege ein entlastender Umweg und damit eine Alternative entwickelt, egal ob im Beruf, im Privatleben oder im Ehrenamt der GEW. Persönlich bereichert und motiviert für die abschließenden Schultage vor den Sommerferien wurde das Seminar abgeschlossen, mit dem vielseitigen Wunsch nach Fortsetzung.
Der Landesfrauenausschuss hat noch eine Warteliste für ein solches Seminar und ist durch diese ersten Erfahrungen bestärkt in der Ansicht, dass Resilienz auch für die Ehrenamtlichen in der GEW eine produktive Unterstützung sein wird. Also – Fortsetzung folgt.


Ute Wiesenäcker
Landesfrauenausschuss