Zwangsteilzeit für sozialpädagogische Fachkräfte und Therapeur*innen beenden
Die Erzieher*innen, Heilpädagog*innen, Motopäd*innen, Heilerziehungspfleger*innen, Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen, Logopäd*innen, die an den Schulen arbeiten, werden häufig in Teilzeit beschäftigt, in der Regel mit 80-Prozent-Verträgen - zwangsweise. Diese Zwangsteilzeit muss aufhören.
Der Bedarf an mehr Fachkräften ist vorhanden. Und dieser Bedarf kann, zumindest teilweise, aus dem eigenen Bestand gedeckt werden. Die Fachkräfte sind schon vorhanden und eingestellt – nur eben nicht in Vollzeit. Das Land betont immer wieder, dass es den Bereich deutlich ausbaut. Ab 2021 würden Ressourcen im Umfang von 1.000 Vollzeiteinheiten zur Verfügung stehen. Niedersachsen schreibt mehr Stellen in Teilzeit aus, weil es stillschweigend davon ausgeht, dass Teilzeitkräfte de facto so viel arbeiten wie Vollzeitkräfte. Die Zwangsteilzeit ist damit ein Sparprogramm zu Lasten der Beschäftigten.
Eine Umfrage unter GEW-Kolleg*innen aus diesem Jahr macht die Auswirkungen der Zwangsteilzeit deutlich: Knapp die Hälfte müsste einen Zweitjob annehmen, wenn nicht der/die Partner*in einspringen würde. Ein gutes Drittel hat einen Zweitjob, um über die Runden zu kommen. Armutsgefährdung im öffentlichen Dienst unter sozialdemokratischer Führung. Ist das die Maxime des Kultusministers?
Die GEW fordert das sofortige Ende der Zwangsteilzeit.