GEW-Statement zur Ausbildung von Lehrkräften
Notwendige Neuorientierung der Lehrkräfteausbildung
Der GEW-Landesvorsitzende Stefan Störmer äußert sich in Bezug auf die geplante Ausbildungsreform der Landesregierung für künftige Lehrkräfte wie folgt:
„Ein grundlegender Reformbedarf bei der Ausbildung von Lehrkräften ist unausweichlich, da die Schule von vor zwanzig Jahren nur noch wenig mit der Schule von heute gemein hat,“ sagt der GEW-Landesvorsitzende Stefan Störmer. Die Bildungsgewerkschaft begrüßt deshalb die geplante Ausbildungsreform der Landesregierung für künftigen Lehrkräfte und ist bereit, den Prozess zu begleiten und mitzugestalten. Störmer betont: "Gerade vor dem Hintergrund der hohen Abbrecherquote in der Ausbildung ist eine Neuorientierung dringend notwendig. Die angehenden Lehrkräfte benötigen eine praxisorientierte Hinführung zu ihrer späteren Tätigkeit.“ Eine Umfrage der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft aus dem vergangenen Jahr unter angehenden Lehrkräften hat gezeigt, dass viele nach dem Studium und Referendariat im späteren Berufsalltag einen Praxisschock erleiden. Diesem Phänomen könne durch eine Abkehr von der Prüfungsorientierung des Referendariats hin zu einem Coaching der angehenden Lehrkräfte entgegengewirkt werden. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Tätigkeitsprofil von Lehrkräften massiv gewandelt: „Die Halbtagsschule von damals, die von Lehrkräften weitgehend alleine gestaltet wurde, gibt es heute nicht mehr. Allein die inklusive Arbeit im Ganztag innerhalb von Teams mit Schulsozialarbeiter*innen, Therapeut*innen und pädagogischen Fachkräften erfordert neue Fähigkeiten von Lehrkräften, die in der Ausbildung bereits thematisiert, erworben und geübt werden müssen.“