Zum Inhalt springen

Arbeitszeitstudie der GEW startet

Ab Montag protokollieren mehrere tausend Lehrkräfte im Land ihre Arbeitszeit minutengenau.

Mit dem Ende der Osterferien startet am Montag, 13. April, eine landesweite Studie zur Erfassung der Arbeitszeit der Lehrerinnen und Lehrer in Niedersachsen.

An 262 Schulen aller Schulformen werden mehrere tausend Lehrkräfte über ein Jahr lang ihre Arbeits¬zeit minutengenau erfassen. „Unser Ziel war, dass wir 100 Schulen für die Teilnahme erreichen können. Die Tatsache, dass es nun mehr als doppelt so viele geworden sind, zeigt, wie groß die Belastungen und der Druck in den Kollegien ist", sagte Laura Pooth, stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Freitag anlässlich des Starts der Studie in Hannover. Die GEW Niedersachsen ist die Auftraggeberin der Studie, die von der Universität Göttingen durchgeführt wird.

Ausgangspunkt für die Erstellung der Studie war die Entscheidung der rot-grünen Landesregierung, zum 01. August 2014 die versprochene Altersermäßigung von einer Unterrichtsstunde für Lehrkräfte über 55 Jahren zu streichen sowie gleichzeitig die Unterrichtsverpflichtung an Gymnasien um eine Stunde zu erhöhen. Die GEW steht seit der Ankündigung dieser Zusatzarbeit in Auseinandersetzungen mit der Regierung.

Ziel der Studie ist nun eine exakte Erfassung der geleisteten Arbeit über ein ganzes Schuljahr hinweg. „Die gefühlte Belastung bei den Kolleginnen und Kollegen ist sehr hoch", berichtete Pooth, „wir wollen nun durch eine wissenschaftliche Studie konkrete Zahlen erreichen". Es gehe dabei nicht nur um die Gymnasien, sondern um alle Schulformen. Die meisten Teilnehmer kommen aus Grund- und Gesamt¬schulen sowie Gymnasien.

„Egal, wohin man schaut, neue Aufgaben wie die flächendeckende Umsetzung der Inklusion können die Lehrer nicht einfach so zusätzlich erledigen. Wir machen unsere Arbeit gerne, aber wir brauchen dazu gute Arbeitsbedingungen", erklärte Pooth.

Die Studie endet mit den Osterferien 2016, die Ergebnisse werden zu den Sommerferien 2016 präsentiert.