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Studium und Lehre stärken?

Vortrag und Diskussion am 21. Januar mit Dr. Andreas Keller

Der Zukunftsvertrag zwischen Studienqualität und prekären Arbeitsverhältnissen
21.01.2020, 18:00 - 20:00 Uhr
Universität Osnabrück, Raum 15/131
Seminarstraße 20, Osnabrück

Die Bedeutung des Zukunftsvertrags

Der „Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken“ zwischen Bund und Ländern wird dauerhaft 4 Mrd. Euro für die Hochschulen bereit stellen. Die Länder sind aufgefordert, Konzepte für die Verwendung der Mittel zu erstellen, in denen auch die Stärkung der unbefristeten Beschäftigungsverhältnisse eine Rolle spielen soll. Was steckt dahinter? Was können wir wirklich von den Konzepten erwarten? Welche Bedeutung haben die Verhandlungen um die Hochschulfinanzierung und den Zukunftsvertrag für Studien- und Arbeitsbedingungen?

Bayreuther Erklärung

Die Kanzler*innen der Universitäten in Deutschland haben sich mit der sogenannten „Bayreuther Erklärung“ von Oktober 2019 gegen die Vorgaben des Bundes beim Zukunftsvertrag zu Dauerstellen ausgesprochen. Die Erklärung rechtfertigt die Befristungspraxis der Universitäten mit der Aussage, das Beschäftigungssystem der Universität sei fast ausschließlich ein Qualifizierungssystem für Fachkräfte in Wirtschaft und Verwaltung. Aus Sicht der Mittelbauinitiativen und Gewerkschaften ist nicht nur diese Behauptung unzutreffend, auch für die Schlussfolgerung, dass Qualifizierung zwangsläufig auf befristeten Stellen erfolgen muss, werden keine Begründungen geliefert.

Seit Jahren arbeitet die GEW bereits daran, die Studien- und Arbeitsverhältnisse an den Hochschulen zu verbessern. Bezüglich der Arbeitsverhältnisse wurden das Templiner Manifest (2010) und der Herrschinger Kodex „Gute Arbeit in der Wissenschaft“ (2011) erarbeitet. Bei der Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) konnte die GEW wirkungsvoll ihre Positioneinbringen. Beim Zukunftsvertrag hat sich die GEW mitdem Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft (NGAWiss) für Dauerstellen und die Dynamisierung der Mitteleingesetzt, um die Qualität von Studienangeboten und Arbeitsplätzen nachhaltig zu erhöhen. Gegen die Bayreuther Erklärung hat sie sich klar positioniert. Andreas Keller berichtet aus der Perspektive der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) über die gegenwärtigen Entwicklungen.

Dr. Andreas Keller ist seit 2007 Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands und Leiter des Vorstandsbereichs Hochschule und Forschung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), seit 2013 außerdem stellvertretender Vorsitzender der GEW.