Pressemitteilung
Dauerbrenner Lehrkräftemangel / Landesregierung verschleppt Bildungskrise
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Niedersachsen blickt ernüchtert auf die Präsentation der Landesregierung bei der Pressekonferenz zum Halbjahr 2023/2024.
Wie zu erwarten, wird der Lehrkräftemangel auch in den kommenden Jahren bestehen bleiben. Die Bildungsgewerkschaft fordert die Landesregierung auf, jetzt schnell ihre Hausaufgaben zu machen. Es wird zwar viel angedacht, aber noch zu wenig umgesetzt. Es müssen nun endlich grundlegende Maßnahmen eingeleitet werden, um die Bildungskrise nicht noch länger zu verschleppen. Viele von ihnen benötigen Zeit, um zu wirken.
„Die Zeit für Gedankenexperimente ist vorbei, nun müssen Taten folgen. Bei einer nach wie vor historisch schlechten Unterrichtsversorgung steht eine Verbesserung um 0,3 Prozentpunkte für keine Trendumkehr, sondern für Stagnation“ sagt der GEW-Landesvorsitzende Stefan Störmer. „Es ist dringend notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, die zum einen Entlastung für die bestehenden Kolleg*innen erwirken, zum anderen die Attraktivität des Berufsbildes langfristig steigern.“ Hierzu gehöre bespielweise eine schnelle Verbesserung der Ausbildungsbedingungen, um der Abbrecherquote sowohl im Studium als auch im Referendariat entgegenzuwirken. Eine Reform der Lehrkräfteausbildung ist unausweichlich, um das Studium attraktiver zu machen. Das Land Niedersachsen braucht dafür endlich ein Lehrkräfteausbildungsgesetz. Notwendig ist die zeitnahe Entschlackung der curricularen Vorgaben. „In den Schulen wird unter Volllast gearbeitet. Es ist wichtig, wenn auch die Politik ihren Teil hier schnell leisten würde, um die Bedingungen tragbar zu gestalten. Zusätzliches nicht-lehrendes Personal, dass die Kolleg*innen von Verwaltungsaufgaben entbindet, wäre ein guter Anfang,“ fügt Störmer an. Mit Entlastungsschritten könnte man der hohen Teilzeitquote entgegenwirken. Außerdem spricht sich die GEW für zukunftsfähige Konzepte aus, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf trotz des weiterhin anhaltenden Lehrkräftemangel gewährleisten. Positiv hervorzuheben ist, dass die GEW-Forderung, das CARE-Angebot auszubauen, endlich angegangen wird.