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Weg mit der roten Laterne – raus aus der Abstiegszone!

Gewerkschaften fordern mehr Investitionen in Öffentlichen Dienst

Die niedersächsischen Beamtinnen und Beamten erwarten mehr Anerkennung und Wertschätzung für ihre Arbeit sowie bessere Arbeitsbedingungen. Das machten sie am 30. Juni bei einer gemeinsamen Aktion des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Gewerkschaft der Polizei (GdP) und der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Hannover klar. Unter dem Motto "Weg mit der roten Laterne – raus aus der Abstiegszone" verdeutlichten sie den Kabinettsmitgliedern zum Auftakt der Haushaltsklausur ihre Anliegen. Konkret forderten sie die Landesregierung auf, das Weihnachtsgeld für alle wieder einzuführen sowie eine verfassungsgemäße Besoldung zu gewährleisten. Durch weiterhin hohe Steuereinnahmen seien die Ausgaben zu finanzieren, betonten die Vertreterinnen und Vertreter der DGB-Gewerkschaften.

Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des DGB Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt, forderte: „Was die Besoldung angeht, trägt Niedersachsen seit Jahren die rote Laterne. Unser Bundesland muss Spitzenreiter als Arbeitgeber sein, wenn es in der Konkurrenz um gute Fachkräfte bestehen will. Voraussetzung dafür sind gute Arbeitsbedingungen, attraktive Arbeitszeiten und eine ordentliche Besoldung. Die niedersächsischen Beamtinnen und Beamten erwarten zu Recht, dass das Weihnachtsgeld für alle wieder eingeführt wird.“

Laura Pooth, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen, betonte: „Der Fachkräftemangel im Bildungsbereich ist hausgemacht. Wer angesichts der enormen Arbeitsbelastungen genug Beschäftigte finden will, muss sie sofort besser bezahlen und zudem spürbar entlasten. Der Mangel an Grund-, Haupt- und Realschulen ist besonders eklatant. Deshalb müssen die Lehrkräfte dort endlich genauso mit A 13 oder E 13 bezahlt werden wie in den anderen Schulformen.“ 

Detlef Ahting, ver.di-Landesleiter Niedersachsen-Bremen, erklärte: „Gerade in weniger hoch dotierten Bereichen wie bei der Feuerwehr oder im Justizvollzug fehlt das Weihnachtsgeld besonders. Wir erwarten daher, dass das Notopfer der Beamtinnen und Be-amten endlich beendet wird. Angesichts stetig wachsender Herausforderungen haben sie mehr Wertschätzung verdient. Nur dann kann das Land dafür sorgen, dass für den öffentlichen Dienst sowie seine Einrichtungen und Tochterunternehmen auch morgen noch ausreichend und gute Fachkräfte gefunden werden.“

Jörg Mildahn, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei Niedersachsen, unterstrich: „Polizistinnen und Polizisten setzen tagtäglich ihre Gesundheit für die Sicherheit aller aufs Spiel – und werden immer häufiger angegriffen. Das Land muss diese anstrengende und belastende Arbeit anständig bezahlen. Auch die Beschäftigten im Tarif- und Verwaltungsbereich brauchen mehr Wertschätzung. Ohne sie könnte die Polizei nicht effektiv arbeiten.“