Zum Inhalt springen

Schulschließungen sind kein Konzept

Aus Sicht der GEW Niedersachsen hat die Politik es versäumt, den Gesundheitsschutz und das Recht auf Bildung gleichermaßen zu sichern. Obwohl sich alle Beteiligten einig sind, wie wichtig Präsenzunterricht für die Kinder und Jugendlichen, wie groß die Belastung und die Gefahren für die Beschäftigten sind, und welche Bedeutung die Verlässlichkeit der Schulen für die gesamte Gesellschaft hat, verweigern Bund und Länder immer noch die notwendigen Rettungsschirme in Form von Investitionen.

„Die Schulen einfach zu schließen ist kein Konzept. Auf Kosten der Beschäftigten und der Schülerinnen und Schüler wird seit Jahren am falschen Ende gespart. Das zeigt sich jetzt in der Corona-Pandemie überdeutlich“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth. Die GEW erwarte tragfähige Konzepte und nachhaltige Investitionen, die die Schulen pandemiesicher machen, fuhr sie fort.

Der Plan der niedersächsischen Landesregierung die Grundschulen, anders als alle anderen Schulformen, für eine Woche zu schließen und sie dann zwei Wochen im Wechselmodell zu öffnen, sorge für großes Unverständnis. „Das ist Hüh und Hott und für alle Beteiligten mit viel Aufwand verbunden. Wer glaubt, dass Corona nach der Schulform fragt, der glaubt sogar im Januar noch an den Weihnachtsmann“, kritisierte Pooth. Wenn Kultusminister Tonne richtigerweise Nähe in der Distanz fordere, müsse er im Gegenzug auch Entlastungen für die Beschäftigten gewähren, sagte die GEW Landesvorsitzende.

„Das oberste Ziel von Bund und Ländern muss endlich lauten, die Gesundheit aller zu schützen und gleichzeitig das Recht auf Bildung zu gewähren. Es muss alles getan werden, die Beschäftigten vor einer Ansteckung und vor Arbeitsüberlastung zu schützen“, ergänzte Pooth. Die GEW erwarte von Land, Bund und Kommunen die kommenden drei Wochen zu nutzen, damit das zweite Schulhalbjahr sowohl organisatorisch als auch personell gelinge. Die Schulen müssen jetzt die Mittel für z. B. Schutzkleidung, Lüftungsgeräte und Schutzscheiben erhalten sowie  genügend große Räume zur Verfügung haben. Langfristig komme die Politik aber nicht daran vorbei, mehr Personal für die Bildungseinrichtungen einzustellen, das habe die Pandemie gezeigt, so Pooth.