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Nichts dazugelernt

McAllister auf schulpolitischem Konfrontationskurs

„Die Führung der CDU-Niedersachsen ist nicht lernfähig und verweigert sich einer modernen Schulpolitik, die den Anforderungen der kommunalen Schulträger entspricht", so kommentiert der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Eberhard Brandt die schulpolitischen Äußerungen von David McAllister.

Die Spitzenorganisationen der Schulträger hätten darauf gedrungen, dass das Schulgesetz ihnen die Möglichkeit einräumt, zu entscheiden, welche Schulformen von den Kommunen vorgehalten werden. „Die Vorstellung, dass Hauptschulen, Realschulen und Oberschulen (also teilintegrierte Haupt- und Realschulen) in der Fläche und in den Städten aufrechterhalten werden können, geht an den Wünschen der Eltern vorbei und ist realitätsfern", so Eberhard Brandt. Gesamtschulen würden von den Eltern gewählt, weil sie eine Alternative für alle Schulformen bieten und zum Abitur führen. Aus diesem Grund hatten in den letzten Jahren viele Schulträger den Antrag gestellt, dass sie von der Pflicht befreit werden, Schulen des gegliederten Schulsystems zu führen. „McAllister will verbieten, dass Schulträger Gesamtschulen als ersetzende Schulform führen und sie nur als Ergänzung zulassen. Ihm ist offenbar nicht klar, dass er sich auch mit seinen eigenen Kommunalpolitikern anlegt."

Schlecht informiert sei McAllister auch in Bezug auf die Gymnasien. G9 wurde in der Dialogphase des Kultusministeriums von allen Bildungsverbänden gefordert worden. Mit G9 und der Reform der gymnasialen Oberstufe sei das Gymnasium deutlich gestärkt worden. Eine Mischung von G8 und G9 wurde einhellig abgelehnt. „Wie kommt der CDU-Chef nur darauf, dieses Thema aufzugreifen? Der Widerspruch aus den Gymnasien ist ihm gewiss", urteilt der GEW-Landesvorsitzende und bedauert, dass pragmatische Schulpolitik in der CDU-Niedersachsen zur Zeit keine Rolle spielt.