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Lehrkräfte erwarten Entlastung

lehrerstellenGEW zur Einsetzung der Arbeitszeitkommission

Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Eberhard Brandt beglückwünscht Reinhard Höptner und Helga Akkermann zu ihrer Bestellung als Vorsitzende der Arbeitszeitkommission, die Kultusministerin Frauke Heiligenstadt heute (Freitag, den 7. Oktober 2016) vorgestellt hat. „Es ist gut, dass Menschen mit dieser Berufs- und Lebenserfahrung die Aufgabe übernehmen; Menschen, die bekannt dafür sind, dass sie ihren eigenen Kopf haben."

Reinhard Höptner, der ehemalige Präsident des Landesrechnungshofs, wird den Vorsitz übernehmen, Helga Akkermann, die ehemalige Schulleiterin der KGS Sehnde und langjährige Vorsitzende des Schulleitungsverbands wird seine Stellvertreterin. Die für die Kommission vorgesehenen WissenschafterInnen und VertreterInnen der Schulpraxis sollen demnächst vorgestellt werden. Die Spitzenorganisationen der Gewerkschaften, der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Niedersächsische Beamtenbund, werden ebenfalls in der Kommission mitarbeiten.

„Der Arbeitsauftrag an die Arbeitskommission, den die Kultusministerin in der Pressekonferenz erläutert hat, wird den Anforderungen gerecht, die das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht in seinem Urteil vom 9. Juli 2015 zur Unterrichtsverpflichtung der Gymnasiallehrkräfte aufgestellt hat", erklärt der GEW-Landesvorsitzende. Auch das angekündigte Verfahren entspreche diesem Urteil. Die Kommission soll vorliegende wissenschaftliche Erkenntnisse und Studien auswerten und gegebenenfalls gezielt zusätzliche Untersuchungen in Auftrag geben.

Der Arbeitsauftrag lautet, die arbeitszeitrelevanten Tätigkeiten von Lehrkräften und Schulleitungen zu ermitteln und nach objektiven Kriterien zu bewerten, um somit zu einer transparenten Grundlage für die Bemessung der Arbeitszeit der Lehrkräfte und Schulleitungen zu kommen. Die Kommission solle zugleich ein transparentes Verfahren erarbeiten, nach dem die Arbeitszeit der Lehrkräfte regelmäßig überprüft werden könne.

„Die Lehrkräfte der niedersächsischen Schulen erwarten, dass die Kommission Vorschläge für eine neue Arbeitszeitverordnung erarbeitet, die an allen Schulformen Entlastungen vorsieht, damit die 40-Stunden-Woche endlich auch für Lehrkräfte gilt", so Eberhard Brandt weiter. Die von der GEW in Auftrag gegebene Niedersächsische Arbeitszeitstudie der Universität Göttingen hat massive Überschreitungen dieser Grenze festgestellt. Arbeitszeiten über 48 Wochenstunden fielen regelhaft bei bis zu einem Fünftel der Lehrkräfte an. Teilzeitkräfte und ältere Lehrkräfte arbeiten erheblich zu viel. Die Unterrichtsverpflichtung an Grund- und Hauptschulen müsse nach Ansicht der GEW den übrigen Schulformen angeglichen werden.