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GEW: Ungleiche Beteiligung der Schulformen muss korrigiert werden

Mehr Personal für Inklusion

Kultusministerin Frauke Heiligenstadt hat am 10. Mai 2017 neue Daten zur Inklusion veröffentlicht. „Die Zahlen zeigen die Bedingungen, unter denen die Inklusion in der Sekundarstufe I aufwächst. Sie signalisieren zugleich erheblichen politischen Handlungsbedarf", erklärt Eberhard Brandt, Landesvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachen.

In der Sekundarstufe I entscheidet sich ein großer Anteil der Eltern dafür, dass ihre Kinder mit den Förderschwerpunkten Hören, Sehen, geistige Entwicklung und körperlich-motorische Entwicklung, die inklusiven Schulen besuchen. Die Statistik weist aus, dass der Personaleinsatz für die Inklusion in der Sekundarstufe gesteigert worden ist. Die Pressemitteilung der Kultusministerin zeigt zudem das Vorhaben, einen weiteren Ausbau im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung zu betreiben. Allerdings kommen in den Schulen zu wenig Sonderschullehrkräfte an.

Die GEW begrüßt die Ankündigung der Kultusministerin zu prüfen, pädagogische Fachkräfte für multiprofessionelle Teams einzustellen. „Dies kann ein erster wichtiger Schritt sein, die Personalausstattung für inklusive Schulen zu verbessern. Dem müssen weitere folgen, auch eine Verstärkung der bisher vorgesehenen Personalausgaben", sagt Brandt.

Die GEW bewertet die Verteilung der Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf auf die Schulformen in der Sekundarstufe I kritisch. Während mehr als 10.000 in Gesamtschulen (3.797), Oberschulen (4.348) und Hauptschulen (2.212) aufgenommen werden, kommen nur 589 bei den Gymnasien an. Das Schulgesetz sieht allerdings vor, dass alle Schulen inklusive Schulen sind. „Diese ungleiche Entwicklung muss korrigiert werden", fordert der GEW-Landesvorsitzende.