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GEW: Politischer Wille zur Lehrkräfte-Entlastung fehlt

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen reagiert mit völligem Unverständnis darauf, dass Kultusminister Grant Hendrik Tonne die Senkung der Unterrichtsverpflichtung von Grundschullehrkräften pauschal ablehnt. Dies geht aus seiner Rede zu einer dringlichen Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion zur Arbeitszeit der Lehrkräfte hervor.

„Die aktuelle Suche des Kultusministers nach Schlupflöchern gegen konkrete Maßnahmen zeigt den fehlenden politischen Willen für eine echte Entlastung der Lehrkräfte. Offene Gespräche, wie der Minister sie offenbar mit Gewerkschaften und Verbänden führen will, können so nicht funktionieren. Kategorische Vorfestlegungen, die bestimmte Maßnahmen schon jetzt ablehnen, darf es schlicht nicht geben“, kritisierte die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth. Seit Jahren würden auch die Grundschullehrkräfte durch eine sich wandelnde Gesellschaft immer weiter belastet, wie inzwischen wissenschaftlich belegt und gerichtlich betätigt sei. „Die Anforderungen hochwertigen Unterrichts und zahllose neue Aufgaben haben zu einer beispiellosen Arbeitsverdichtung geführt. Besonders hoch ist heute der Kommunikationsaufwand: Gespräche im Team, mit Eltern, Behörden und anderen Einrichtungen. Die Arbeitszeitkommission des Ministeriums empfiehlt daher die Reduzierung der Unterrichtsverpflichtung an Grundschulen um eine Stunde. Jetzt kann es also nur noch um den zeitlichen Rahmen der Umsetzung gehen“, kritisierte Pooth.

Darum befürworte ihre Gewerkschaft die von den Grünen geplante Enquete-Kommission zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. „Es muss aber eine Art Raketen-Enquete sein, damit nun alles schnell geht“, ergänzte Pooth.