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GEW-Erfolg beim Schulgesetz: Gewinner sind Gesamtschulen und Gymnasien

„Gesamtschulen und Gymnasien sind die eindeutigen Gewinner beim neuen Schulgesetz", stellt der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Eberhard Brandt fest und freut sich: „Jetzt werden die Verschlechterungen aufgehoben, die die schwarz-gelbe Regierung beiden Schulformen im Jahre 2004 aufgedrückt hatte. Jetzt setzt sich die GEW mit den Forderungen durch, die sie seitdem gestellt hatte." Beharrlichkeit zahle sich aus.

Auch der Philologenverband teile inzwischen die Initiativen der GEW zu den Gymnasien. Mit dem neuen Schulgesetz kehrt das Gymnasium wie zuvor die Gesamtschule zum Abitur nach neun Jahren zurück. In Zukunft wird es wieder eine klare Trennung von Sek I und Sek II geben. Die Sek I umfasst die Jahrgänge 5 bis 10. Und sorgt für gute Lernbedingungen in der Sekundarstufe I des Gymnasiums. So kann intensiver und gelassener gearbeitet werden. Dazu trägt auch die Reform der gymnasialen Oberstufe bei, die gute strukturelle Bedingungen für wissenschafts-propädeutisches Arbeiten mit mehr Muße in der Qualifikationsphase bietet.

Die Hürden, die der Gründung von Gesamtschulen in den Weg gelegt worden waren, werden abgebaut. Damit können Schulträger dem Wunsch der Eltern nach einer Alternative zum gegliederten Schulsystem und nach höheren Bildungsabschlüssen gerecht werden – insbesondere unter den Bedingungen des demografischen Wandels. Mit zwei starken Schulformen, die zum Abitur führen, so Eberhard Brandt.

Die pädagogischen Reformen für die Grundschulen, die durch das neue Schulgesetz ermöglicht werden, sind von der GEW, dem Verband Bildung und Erziehung und dem Grundschulverband gefordert worden. Alle Schulen haben mit dem neuen Schulgesetz einen Rechtsanspruch auf die Form des Ganztages, den sie umsetzen wollen, auch auf das gebundene Modell mit der Rhythmisierung des Schultages. Auch dafür hat die GEW seit Jahren gekämpft.

Die Inklusion geht weiter, wenn auch noch längst nicht alles geklärt ist. Insbesondere die Gestaltung der künftigen Strukturen und Aufgaben der Förderzentren, die nicht mehr an Förderschulen gekoppelt sind. Die Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen laufen aus – mit einer verlängerten Frist. Das betrifft 70 Prozent der Förderbedarfe. Ein Doppelsystem, wie es sich manche wünschen, ist allein von den Zahlen und Schulwegen nicht realisierbar. Die Regionen, in denen die RIKs länger erfolgreich arbeiten, zeigen, dass Eltern ihre Kinder kaum noch in den 5. Jahrgang der Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen anmelden.

„Gute Ganztagsschulen und Inklusion erfordern eine deutliche Verbesserung der Personalausstattung und der Fortbildungsmöglichkeiten. Den ersten Schritten der Landesregierung in diese Richtung müssen weitere Schritte folgen. Ohne diese steigt die Belastung unserer Kolleginnen und Kollegen weiter an. Es lohnt sich für beides einzutreten: Für ein gutes Schulgesetz und für gute Arbeitsbedingungen", betont der GEW-Landesvorsitzende.