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GEW begrüßt 800 neue Stellen / „Weitere Schritte müssen folgen!“

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen befürwortet die Ankündigung der rot-grünen Koalition zu Inklusion und Sprachförderung.

 „Mehr pädagogisches Personal für Inklusion und Sprachförderung ist die richtige Richtung! 800 Stellen sind ein großer erster Schritt, um multiprofessionelle Teams aufzubauen", sagt der GEW-Landesvorsitzende Eberhard Brandt. Neben Lehrerinnen und Lehrern müssen nach grundsätzlicher Auffassung der Bildungsgewerkschaft auch pädagogische Fachkräfte in den Inklusionsklassen arbeiten. Die GEW hatte kürzlich 1.000 dieser Stellen gefordert. 

„Auf das Signal, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, haben unsere Kolleginnen und Kollegen gewartet. Selbstverständlich sind damit noch nicht alle Probleme gelöst, weitere Schritte müssen erfolgen", erläutert die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth. Realistisch sei der Regierungsbeschluss deshalb, weil diejenigen pädagogischen Fachkräfte gewonnen werden könnten, die entweder schon in Schulen mit geringfügigen Teilzeitverträgen oder bei freien Trägern tätig seien.

Aus Sicht der GEW ist es jedoch erforderlich, dass alle pädagogischen und therapeutischen Fachkräfte auf vollen Stellen arbeiten: Die neuen ebenso wie die, die bisher schon in Förderschulen angestellt sind. Mit ganzen, unbefristeten Stellen und einer der schwierigen Arbeit angemessenen Eingruppierung könne das Land ein attraktiver Arbeitgeber sein. „Die bisher geltende Zwangsteilzeit muss jetzt ebenso beendet werden", fordert der Landesvorsitzende. Der Aufbau der multiprofessionellen Teams benötige zudem Beratung, die von den neu eingerichteten Regionalen Zentren für schulische Inklusion (RZI) geleistet werden könne. Die Regierung habe außerdem verstanden, dass die Sprachförderung weitergeführt werden müsse, wenn die geflüchteten Schülerinnen und Schüler aus den Sprachlern- in die Regelklassen kommen.

„Die GEW kritisiert die Androhung der CDU, die Personalversorgung für Sprachförderung und Inklusion zu streichen, um die statistischen Werte der Unterrichtsversorgung besser aussehen zu lassen", betont Pooth. Das vom CDU-Spitzenkandidaten Althusmann angekündigte Doppelsystem würde die Personalausstattung an Förderschulen und inklusiven Schulen erheblich verschlechtern. „Pause bei Inklusion ist nicht mehr als ein populistischer Slogan", betont Brandt.