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DGB-Ausbildungsreport vorgestellt / GEW: Investitionsstau in berufsbildenden Schulen

Der DGB-Landesbezirk Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt hat am 4. Dezember mit Unterstützung der GEW seinen Ausbildungsreport 2017 vorgestellt. Der DGB-Vorsitzende Hartmut Tölle und Ruben Eick, Leiter der Abteilung Jugend beim DGB-Bezirk, äußerten sich bei einer Pressekonferenz kritisch zur Ausbildungssituation. Die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth forderte mehr Investitionen in die Berufsschulen und deren personelle Ausstattung.

Laura Pooth (rechts) bei der Pressekonferenz des DGB. Foto: Hoffmann

Harmut Tölle sagte: „Die duale Ausbildung bildet das Fundament für die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe. Aber die Probleme bei der Qualität der Ausbildung bleiben ein Dauerthema. Die Politik darf nicht länger wegschauen. Wir brauchen einen Pakt für berufliche Bildung, der das Land, Schulträger und Betriebe verpflichtet, die Berufsschulen technisch zu modernisieren und für die notwendigen Lehrkräfte zu sorgen.

Gute Ausbildung kostet Geld, deshalb ist eine branchenspezifische Umlagefinanzierung notwendig."

Ruben Eick betonte: „Ein Viertel der Befragten ist nicht zufrieden mit der Qualität ihrer Ausbildung, teilweise verstoßen Betriebe sogar gegen Arbeitsschutzgesetze. Arbeitgeber klagen immer wieder, dass ihnen junge Fachkräfte fehlen. Die Betriebe müssen an der Wurzel des Problems ansetzen, indem sie mehr und besser ausbilden. Aufsichtsbehörden müssen gravierende Verstöße klar sanktionieren, sonst ändert sich nichts."

Laura Pooth kritisierte: „Was Gebäude und Lehrmittel, aber auch die personelle Ausstattung betrifft, leiden die Berufsschulen unter deutlichem Investitionsstau. Das hat negative Folgen für die Ausbildung der jungen Menschen. Der neue Kultusminister muss sich dringend die bessere Ausstattung der Berufsschulen auf die Fahnen schreiben. Die Berufsschulen brauchen Geld für mehr qualifiziertes Lehrpersonal sowie zeitgemäße Gebäude und Technik."

An der repräsentativen Befragung der Gewerkschaftsjugend haben sich 1.211 Auszubildende aus 18 der häufigsten Ausbildungsberufe im Zeitraum von September 2016 und Mai 2017 beteiligt. Es wurden Auszubildende aus allen Ausbildungsjahren und Betrieben unterschiedlichster Größe befragt. Details zum Report und der Pressekonferenz finden sich auf der Internet-Seite des DGB: http://niedersachsen.dgb.de/presse/++co++a513d7e2-d8d4-11e7-8955-52540088cada