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Kalte Dusche statt Wertschätzung

Gemeinsame Aktion der Beschäftigten des Landes vor dem Finanzministerium

Kurz vor der zweiten Verhandlungsrunde der Länder haben Vertreter*innen der Beschäftigten des Landes mit einer Aktion bei der Landesregierung in Person des niedersächsischen Finanzministers und Verhandlungsführers Reinhold Hilbers deutlich gemacht, welche Erwartungen sie an die Verhandlungen haben. Statt einer kalten Dusche wie beim Auftakt wollen sie dieses Mal Anerkennung, Wertschätzung und natürlich ein Angebot.

Stefan Alfeis, Beschäftigter IT.N:  „In der IT-Sicherheit ist es schwierig Personal für den ÖD zu gewinnen, da in der freien Wirtschaft deutlich höhere Gehälter auch schon für Einsteiger gezahlt werden. Sollte sich die Situation noch verschlechtern, wir es nicht nur noch schwieriger neue Kräfte zu bekommen. Das muss verhindert werden!“

Christiane Schulz, UM Göttingen: „Wir im Gesundheitswesen tragen selbstverständlich die Gesellschaft durch die Corona Krise. Beteuerungen und Dankesworte haben wir von Politiker*innen genug gehört. Jetzt wollen wir Ergebnisse sehen und das heißt mindestens 300 Euro mehr monatlich für alle Beschäftigten im Gesundheitswesen.“

Bettina Aichinger, Beschäftigte Leibniz Universität Hannover: „Ich habe kein Verständnis dafür, dass die Arbeitgeber und ganz vorne weg Herr Hilbers, unsere Tätigkeiten so wenig wertschätzen und wir jetzt, „Stichwort Arbeitsvorgang“, für die gleiche Arbeit wie bisher, zukünftig schlechter eingruppiert und damit bezahlt werden sollen.“

Uwe Pätzold, Tarifbeschäftigter beim LKA Niedersachsen: „Der öffentliche Dienst leistet gerade auch im Bereich der Inneren Sicherheit hervorragende Arbeit und trägt große Verantwortung für unser Rechtssystem und unsere Demokratie. Das muss auch intensiver gewürdigt und wertgeschätzt werden – und zwar in Form höherer Entgelte, besserer und verfassungsgemäßer Besoldung und durch eine Weiterentwicklung der tarifrechtlichen Struktur.“

Katharina Voge, Schulbeschäftigte: „Wir fordern für die Beschäftigen endlich mehr Geld. Corona hat die bestehende Arbeitsüberlastung durch Schulschließungen und -öffnungen, ständig wechselnde Vorgaben der Politik sowie die Sorge um die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen noch einmal erhöht. Wir brauchen keine warmen Worte mehr, sondern eine angemessene Bezahlung und entsprechende Arbeitsbedingungen.“

Die Vorsitzenden und Landesleiter der Gewerkschaften verdi, GdP und GEW unterstrichen die Erwartungen. Ihre gemeinsame Botschaft an den Verhandlungsführer Hilbers, aber auch die gesamte Landesregierung: „Wir erwarten von Niedersachsen, dass die Leistungen der Beschäftigten in der Pandemie anerkannt werden. Außerdem müssen die Belastungen der Arbeitnehmer*innen, nicht nur durch Corona, sondern auch die Herausforderungen in vielen Bereichen des Landes, insbesondere auch fehlende Fachkräfte, gewürdigt werden. Wir fordern, dass diese Punkte in den Verhandlungen aufgegriffen werden und in einem entsprechenden Angebot der Arbeitgeberseite Ausdruck finden“, betonten Ahting, Pooth und Schilff gemeinsam.