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Imagekampagne des Kultusministers völlig verfehlt

Kultusminister Grant Hendrik Tonne macht Niedersachsen ein Weihnachtsgeschenk, das aus Sicht der GEW am besten gleich wieder umgetauscht werden sollte: eine Imagekampagne als Dank und zur Lehrkräfte-Gewinnung.

„Das ist so, als hätte man ein Auto mit Motorschaden und würde es lediglich neu lackieren. Durch eine Imagekampagne wird nichts repariert, sondern nur die desolate Situation beschönigt. Der Versuch, durch Musikvideos oder Hochglanzbilder neue Beschäftigte für das unterfinanziertes System Schule zu gewinnen, ist vollkommen verfehlt“, kritisierte die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth das rund 200.000 Euro teure Vorhaben. Der Kultusminister solle sich darauf konzentrieren, endlich die Gelder durchzuboxen, die es für eine echte Attraktivitätssteigerung des Lehrberufs brauche. „Damit könnte der Minister seinen Dank handfest ausdrücken und junge Leute für diesen eigentlich wunderbaren Beruf begeistern, nicht durch Onlinewerbung“, erläuterte Pooth.
„Erst müssen die Arbeitsbedingungen der Schulbeschäftigten nachhaltig verbessert werden. Und danach kann an Maßnahmen zum Thema Image gedacht werden“, betonte Pooth.

Rund 30.000 Menschen sind in Niedersachsen Teil der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Sie ist die mit Abstand mitgliederstärkste Organisation für Lehrkräfte aller Schulformen sowie für pädagogische, therapeutische und technische Fachkräfte. Auch den Beschäftigten im Wissenschaftsbereich und in der Erwachsenenbildung bietet sie einen starken Rückhalt. Die GEW setzt sich nachhaltig für bessere Arbeitsbedingungen ein - und kämpft engagiert gegen Intoleranz und Rassismus.