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GEW: Lehrkräfte-Entlastung muss kommen / Kampagne gestartet

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen fordert mit Blick auf die Landtagswahl eindeutige Signale der Politik zur Entlastung der Lehrkräfte und startet die Kampagne „Nach den Daten wollen wir Taten!".

„Die Wahlprogramme der Parteien dürfen nicht ohne Pläne zur Reduzierung der enormen Arbeitszeit unser Lehrerinnen und Lehrer verfasst werden", mahnt der GEW-Landesvorsitzende Eberhard Brandt. „Die Arbeitszeitstudie der Universität Göttingen weist nach, dass Lehrkräfte dauerhaft zu viel arbeiten und dies als erhebliche Belastung empfinden. Darum braucht es jetzt Bekenntnisse aller Parteien zugunsten einer klaren Entlastung", sagt er.

Die GEW fordert die Absenkung der Regelstundenzahl an allen Schulformen, die Wiedereinführung der Altersermäßigung, Erleichterungen für Teilzeit-Lehrkräfte und Anrechnungsstunden für besondere unterrichtliche Belastungen.

„Natürlich sind die Ergebnisse der von der Kultusministerin eingesetzten Arbeitszeitkommission abzuwarten, die auf der Grundlage von empirischen Arbeitszeiterhebungen ihre Vorschläge für eine neue Arbeitszeitverordnung im Frühsommer 2018 vorlegen wird. Doch die Bekenntnisse der Politik für spürbare Verbesserungen müssen jetzt erfolgen", fordert Brandt.

Im Rahmen der GEW-Kampagne finden zahlreiche Aktionen zum Thema Arbeitszeit statt. So werden bis Ende Mai die rund 3.200 niedersächsischen Schulen Plakate erhalten, auf denen die Kernforderungen dargestellt sind. „Alle Landtagsparteien können darauf gefasst sein, dass Lehrkräfte mit vielfältigen Aktionen aktiv in den Wahlkampf eingreifen werden", kündigt die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth an.

Klageverfahren von Lehrkräften sowie Schulleiterinnen und Schulleitern vor dem Verwaltungsgericht bereitet die GEW ebenfalls vor. Ziel sei es, die Unrechtmäßigkeit der geltenden Arbeitszeitverordnung feststellen zu lassen, erläutert Brandt. Jede künftige Landesregierung müsse wissen, dass sie auch auf juristischem Weg zum Handeln gezwungen werde, wenn sie sich weigert, die Unterrichtsverpflichtung von Lehrkräften und Schulleitungen zu senken.