Nach Auffassung der GEW erweist sich diese verfehlte Beschäftigungspolitik angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs als kontraproduktiv und schafft prekäre Arbeitsbedingungen. „Viele dieser Landesbeschäftigten müssen nebenbei jobben, oft sogar berufsfremd. Nur so können sie überhaupt ihren Lebensunterhalt sichern. Andere sind vom Einkommen der Ehepartner abhängig. Außerdem droht später insbesondere den Frauen Altersarmut. Das ist absolut unhaltbar", kritisierte die Landesvorsitzende. Unter den betroffenen Berufsgruppen sind vor allem Ergo- und Physiotherapeutinnen, Motopädinnen, Heilpädagoginnen, Heilerziehungspflegerinnen, Sozialpädagoginnen, Erzieherinnen und Logopädinnen.
Dabei werde deren Fachkompetenz an den Schulen nicht nur in Teilzeit gebraucht. „Diese Fachkräfte sind zur Erfüllung des Bildungsauftrags inzwischen unverzichtbar", betonte die GEW-Landesvorsitzende. Die Zeiten, in denen eine Lehrkraft als reine Wissensvermittlerin allein vor der Klasse gestanden habe, seien längst überholt. In einer sich wandelnden Gesellschaft brauche es multiprofessionelle Teams aus Lehrkräften und anderen Professionen, die ausreichend Zeit haben. Nur auf diese Weise würden für Schülerinnen und Schülern die besten Lernbedingungen geschaffen.
„Die Landesregierung hat sich den Ausbau multiprofessioneller Teams auf die Fahnen geschrieben. Umso unverständlicher bleibt, dass es die Zwangsteilzeit noch immer gibt. Jetzt muss endlich der politischen Willen aufgebracht werden, das Recht auf Vollzeitstellen für pädagogische und therapeutische Fachkräfte umzusetzen. Das Geld dafür ist da", führte Pooth mit Blick auf die anstehenden Haushaltsberatungen der Landesregierung aus.