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GEW: „Land steuert preiswerte Pseudo-Normalität an“ / Unvollständiger Impfschutz und Missstände an Schulen werden ausgeblendet

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen fordert für weitere Schulöffnungen ab dem 31. Mai, den Gesundheitsschutz der Beschäftigten sowie den Unterstützungsbedarf der Schülerinnen und Schüler endlich angemessen zu berücksichtigen. Viele Schulbeschäftigte seien noch nicht vollständig geimpft, was zu massivem Unmut führe. Außerdem beseitigten die aktuellen Öffnungspläne die Finanzierungsmängel der Vergangenheit keineswegs. So könnten die Abstände durch zu kleine Räume und zu große Klassen vielerorts nicht eingehalten werden.

„Eltern und ihre Kinder freuen sich verständlicherweise über eine weitgehende Rückkehr zum gewohnten Unterricht, wenn die Inzidenzen weiter so sinken. Für diesen Schritt hätten die Schulen jedoch frühzeitigere Informationen benötigt“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth nach der Pressekonferenz von Kultusminister Grant Hendrik Tonne am 21. Mai. Auch mögliche Gesundheitsgefahren durch fehlende Impfungen und mangelnde Abstände in den Schulen sieht die GEW kritisch.„Wo sind die Pläne zum umfassenden Gesundheitsschutz für die ohnehin überlasteten Schulbeschäftigten? Wo ist das zusätzliche Fachpersonal, um mit den Kindern das Erlebte aufarbeiten zu können? Sie brauchen jetzt nämlich umfangreiche pädagogische und psychologische Unterstützung. Jetzt kann nicht so getan werden, als wäre nichts gewesen“, kritisierte Pooth.„Die Landesregierung blendet den eigentlichen Finanzierungsbedarf für Personal, Ausstattung und Räumlichkeiten konsequent aus. Damit wird eine preiswerte Pseudo-Normalität angesteuert, die an den meisten Schulen nichts anderes als ein andauernder Mangel ist. Corona hat diese Missstände deutlich aufgezeigt. Und was soll eigentlich nach den Sommerferien passieren? Stufenpläne ohne umfangreichen Gesundheitsschutz und ohne eine Investitionsoffensive gehen zu Lasten guter Bildung“, bemängelte die Landesvorsitzende.