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GEW begrüßt Förderung von Mehrsprachigkeit an Schulen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen begrüßt den Landtagsbeschluss zur Förderung der Mehrsprachigkeit an Schulen.

„Endlich werden die Familiensprachen von Schülerinnen und Schülern anerkannt und als zeugnisrelevante Fächer aufgewertet. Das verbessert ihre Bildungschancen und ist eine Bereicherung für unsere Gesellschaft", erklärt der GEW-Landesvorsitzende Eberhard Brandt. Der Landtag hat am 6. April einen entsprechenden Antrag der Fraktionen von SPD und Grünen beschlossen. Herkunftssprachen wie Russisch, Polnisch, Arabisch und Türkisch sollen demnach verstärkt angeboten werden und den Rang der zweiten und dritten Fremdsprache erhalten. Dadurch werden sie zeugnisrelevant. „Wissenschaftlich ist erwiesen, dass der korrekte Erwerb von Familiensprachen eine wichtige Voraussetzung dafür darstellt, andere Sprachen komplex und anspruchsvoll zu erlernen", erläutert Brandt. Es sei durchaus möglich, entsprechende Lehrkräfte zu gewinnen. Dafür müssten jedoch Qualifizierungsmaßnahmen angeboten werden, fordert der GEW-Landesvorsitzende.
Einerseits gäbe es bereits in Deutschland ausgebildete Lehrkräfte, die bisher andere Fächer unterrichten, die aber auch ihre Familiensprachen lehren könnten. Andererseits könnten Lehrkräfte, die in anderen Staaten ausgebildet worden seien und zum Teil im sogenannten „Muttersprachlichen Unterricht" eingesetzt würden, als Quereinsteiger fest in den Landesdienst übernommen werden. „Sie müssen so weiterqualifiziert werden, dass sie verbeamtet werden können", sagt Brandt. Aus Sicht der GEW darf es allerdings nicht dazu kommen, dass die neuen Fremdsprachenlehrkräfte zu Billigkonditionen arbeiten.