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Fachkräftemangel an Grundschulen muss nachhaltig behoben werden

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen teilt den Optimismus des Kultusministeriums zur Behebung des Fachkräftemangels an Grundschulen nur bedingt.

Die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth sagte: „Nur wenn die Landesregierung die Besoldung der Grundschullehrkräfte endlich auf A 13 anhebt und spürbare Entlastungen umsetzt, wird Niedersachsen mit anderen Bundesländern in der Konkurrenz um Lehrkräfte mithalten können“. Sie wies daraufhin, dass unter anderem Brandenburg und Berlin die Bezahlung schon angehoben hätten und Nordrhein-Westfalen die Grundschulleitungen sogar nach A 14 besolde. Andere Länder wie Schleswig-Holstein oder Hessen unternähmen ebenfalls Anstrengungen, den Beruf der Grundschullehrkraft attraktiver zu gestalten. Niedersachsen müsse hier besser werden, forderte Pooth.

Wichtig sei es zudem, die im Bundesvergleich sehr hohe Unterrichtsverpflichtung von 28 Wochenstunden spürbar abzusenken. Die Politik dürfe sich jetzt nicht durch eine geringe Verbesserung der Unterrichtsversorgung davon abbringen lassen, nachhaltig die Ausbildungskapazitäten anzuheben, die Bezahlung zu verbessern und die Belastungen zu verringern. Die Studien der GEW hätten sehr deutlich gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen den Faktoren Bezahlung, Unterrichtsverpflichtung und Wahl des Grundschullehramts gebe.

„Es ist an der Zeit, hier deutliche Zeichen gegen den Fachkräftemangel zu setzen“, betonte Pooth abschließend.

  

Hintergrund: Im Kultusausschuss hatten am 6. April Vertreter des Kultusministeriums Zahlen zur aktuellen Unterrichtsversorgung und den zu erwartenden Bewerber*innenzahlen und Einstellungsmöglichkeiten präsentiert. Dabei wurde deutlich, dass in den zurückliegenden Jahren die prognostizierten Schülerzahlen zu niedrig angesetzt wurden und auch in Zukunft mit mehr Schüler*innen zu rechnen sei. Konkrete Maßnahmen, den erfreulichen Anstieg der Schüler*innen zu bewältigen und den Beruf der Grundschullehrkraft nachhaltig zu fördern, wurden nicht vorgestellt.