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Veranstaltungen und Ausflüge

Laura Pooth am 1. Mai in Nordenham

Am 1. Mai demonstrierten ca. 100 Gewerkschafter_innen unter dem Motto „Vielfalt, Gerechtigkeit, Solidarität“ durch die Nordenhamer Innenstadt, trotz Regen und Kälte.

 Auf der diesjährigen Maikundgebung in der Jahnhalle war die Hauptrednerin Laura Pooth, die Landesvorsitzende der GEW. Sie kritisierte den gegenwärtigen Zustand des gesellschaftlichen Klimas und der derzeitigen Arbeitslandschaft.

Alles was die vorhergehenden Generationen mühsam erkämpft haben, wäre gefährdet. Ausgangspunkt dieser Entwicklung sei die Agenda 2010 und ihre Folgen wie Niedriglöhne, Minijobs und Leiharbeit. Deutschland sei eines der reichsten Länder, aber ein Viertel der Arbeitsplätze seien Billigjobs. Allein in Niedersachsen arbeiten 760 000 Menschen für einen Hungerlohn. Dagegen besitzen 1 Prozent der Bevölkerung 30 Prozent des Privatvermögens. Daher sei eine stärkere Besteuerung dieser Reichen notwendig, um Geld für Investitionen der öffentlichen Hand für Bildung, Schulen, das Gesundheitswesen und die mittlerweile völlig marode Infrastruktur zur Verfügung zu haben. In diesem Zusammenhang forderte sie auch die Schuldenbremse in öffentlichen Haushalten umgehend abzuschaffen. Eine ganze Gesellschaft würde kaputtgespart, während für die weitere Aufrüstung massive Investitionen geplant seien. Viele Menschen resignierten und hätten Angst vor sozialem Abstieg. Dies sei auch ein Motiv für die Wahl von Rechtspopulisten, das sollten die regierenden Parteien endlich begreifen.

Laura Pooth forderte die arbeitende Bevölkerung auf, Widerstand zu leisten und die verlorenen Positionen zurückzuholen. Das gehe nur durch Kampf, denn es werde nicht freiwillig von oben gegeben, sondern immer von unten erkämpft. Die Rolle der Gewerkschaften sei dabei, für bessere Löhne und vor allem auch bessere Arbeitsbedingungen zu streiten. Sie seien auch aus ihrer Geschichte heraus verpflichtet, gegen Diskriminierung, Intoleranz und Rechtsextremismus einzutreten.