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Mitgliederversammlung

GEW Wesermarsch verabschiedet Heiko Pannemann

Auf der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes der GEW Wesermarsch am 25. September wurde das langjährige Mitglied des Vorsitzendenteams Heiko Pannemann aus seiner Tätigkeit für die GEW verabschiedet.

Seit 30 Jahren war er Mitglied des Kreisvorstandes und seit 2003 im Vorsitzendenteam. Seinen Entschluss nun nicht wieder zu kandidieren hatte der 70jährige bereits vor zwei Jahren angekündigt, so dass Zeit genug war ein neues Team zusammenzustellen. Künftig wird der Kreisverband von drei Frauen geleitet, von denen Anja Drees bereits seit 4 Jahren an der Seite von Heiko Pannemann im Vorsitzendenteam gearbeitet hat. Auch bei den weiteren Mitgliedern des einstimmig neugewählten zwölfköpfigen Vorstands gibt es eine gute Mischung von in der Vorstandsarbeit erfahrenen und jüngeren Kolleg*innen, die sich neu einarbeiten müssen.

Heiko Pannemanns Amtsvorgänger Dieter Knutz, der 2003 in die Funktion des Bezirksvorsitzenden der GEW Weser-Ems wechselte, würdigte dessen verdienstvolle Tätigkeit mit der er dazu beigetragen habe, dass die Wesermarsch über einen exzellent organisierten Kreisverband verfüge. Der scheidende Kreisvorsitzende sei ein Aushängeschild der GEW in der Wesermarsch, er sei Ansprechpartner vieler Kolleg*innen gewesen denen er mit Rat und Tat zur Seite gestanden habe. Er ging auch auf die schwierige Zeit ein, in der Heiko Pannemann aufgrund des Radikalenerlasses vom Berufsverbot bedroht war, obwohl er als Lehrer tadellose Arbeit leistete. Damals sollten sog. Verfassungsfeinde aus dem öffentlichen Dienst entfernt werden. Heiko Pannemann wurde vorgeworfen bei den Kommunalwahlen 1981 auf der Liste der DKP kandidiert zu haben, deswegen sollte er aus dem Schuldienst entlassen werden.

Es formierte sich eine breite Welle der Solidarität in der Wesermarsch, die den Verbleib des allseits angesehenen Lehrers forderte. Seine Kolleg*innen und Schüler*innen, zahllose Eltern, die GEW, eine breite Öffentlichkeit und auch bekannte Persönlichkeiten wie der damalige Landrat Udo Zempel (SPD) engagierten sich für Heiko Pannemann und protestierten lautstark gegen seine geplante Entlassung. Höhepunkt war eine Solidaritätskundgebung in der vollbesetzten Markthalle in Rodenkirchen. Das langandauernde Disziplinarverfahren endete schließlich im Jahr 1985 vor dem Verwaltungsgericht Oldenburg mit einem Freispruch. Dieter Knutz hob hervor, dass Heiko Pannemann sich trotz des drohenden Berufsverbots nicht politisch zurückgezogen sondern sich noch stärker engagiert habe, vor allen Dingen in der GEW.

Heiko Pannemann bedankte sich für die Würdigung seines Engagements für die GEW und betonte, dass er sich nun zwar aus dem Vorsitzendenteam zurückziehe, aber weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung stehe um einen guten Übergang in der weiteren Arbeit des neuen Kreisvorstandes zu gewährleisten. Die Mitgliederversammlung verabschiedete ihn nicht nur mit einem Präsent, sondern auch mit langanhaltendem Beifall.

Im weiteren Verlauf der Versammlung referierte der Bezirksvorsitzende Stefan Störmer zur gegenwärtigen bildungspolitischen Lage in Niedersachsen, daran schloss sich eine lebhafte Diskussion an.