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Meldungen aus der Wesermarsch

Brandbrief der GEW und vieler Schulen an den Kultusminister

An der am Donnerstag, 18.2.2021 veranstalteten digitalen Schulpersonalrätekonferenz der Schulen im Landkreis Wesermarsch haben 34 Schulpersonalräte und GEW-Vertrauensleute teilgenommen. Vertreten waren alle Schulformen bis auf die BBS.

Aus den Schulen wurde berichtet, dass der Stand der Digitalisierung an den Schulen in der Wesermarsch sehr unterschiedlich entwickelt ist. Insgesamt haben sich die Lehrkräfte auf den Weg gemacht und viel dabei gelernt, wegen mangelnder Unterstützung ist das aber in der Hauptsache ihrer Eigeninitiative zu verdanken. So ist es nach wie vor so dass die vom Land zugesagten Endgeräte vielfach noch nicht in den Schulen angekommen sind und viele Lehrkräfte darauf angewiesen sind, ihre privaten Geräte einzusetzen. Ebenso geht es vielen Schülern. 
Diese Situation ist insbesondere an den Grundschulen unter den gegenwärtigen Bedingungen sehr belastend: Die Entscheidung des niedersächsischen Kultusministers, neben dem Wechselunterricht nach Szenario B im Primarbereich den Eltern gleichzeitig freizustellen, ihre Kinder zur Schule zu schicken, bedeutet, dass die Lehrkräfte neben den beiden Präsenzgruppen ihrer Klasse zusätzlich die Kinder betreuen und mit Lernmaterial versorgen müssen, die zu Hause bleiben. Diese Entscheidung des Kultusministers führt vielfach zu einer Überbelastung, daher haben sich viele Schulen entschlossen einen sogenannten „Brandbrief“ an den Kultusminister zu senden, in dem sie auf ihre Schulsituation und die unzumutbare Belastung ihrer Lehrkräfte hinweisen. Auch der Gesundheitsschutz der Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiter*innen scheint bei den Entscheidungen des Ministers keine Rolle zu spielen.

Die GEW hat einen solchen Brandbrief im Namen der Schulen in der Wesermarsch abgesendet, mittlerweile haben sich 17 Schulen angeschlossen mit auf ihre spezielle Situation eingehenden Briefen, die sie auf dem Dienstweg an ihren obersten Dienstherren versandt haben. Weitere Schulen haben angekündigt, ebenfalls entsprechend aktiv zu werden.

Der Brief der GEW hier zum Download, daraus gehen die Forderungen der Schulen hervor. Das sind u.a.:

  • Deutliche Entscheidung für Szenario B ohne freien Elternwillen oder für Szenario C
  • Kurzfristige Freistellung / Reduzierung der Schulleitungen von ihrer Unterrichtsverpflichtung
  • Kostenübernahme bei der Ausstattung mit Luftfilteranlagen für „Personalräume“ (z.B. Lehrerzimmer, Sekretariat)
  • Prioritätensetzung bei der Impfung gegen Covid-19 zu Gunsten der Beschäftigten an den Grundschulen