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100 Tage nach Wahl: GEW zieht Bilanz und warnt vor einem Spiel auf Zeit

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen zieht für die Zeit seit der Landtagwahl eine kritische Bilanz und warnt die Landesregierung vor einem Spiel auf Zeit. „Der Wahltermin liegt am 17. Januar genau 100 Tage zurück und wir erwarten in der Bildung nun umgehend Taten“, brachte der GEW-Landesvorsitzende Stefan Störmer zum Ausdruck.

„Die von Rot-Grün angekündigte schnellstmögliche Umsetzung für eine bessere Bezahlung von Grund-, Haupt- und Realschullehrkräften darf keinesfalls hinausgezögert werden“, forderte Störmer. Für die Beamt*innen handelt es sich um die Besoldungsgruppe A 13, bei den Tarifbeschäftigten geht es um die Entgeltgruppe E 13. „Die Geduld dieser Lehrkräfte ist erschöpft. Sie brauchen einen konkreten Terminplan, wann ihre Bezahlung endlich auf das Niveau der anderen Schulformen angehoben wird“, so der Landesvorsitzende. Dieser entscheidende Wettbewerbsnachteil im Vergleich zu anderen Bundesländern müsse nicht nur schnell, sondern zudem vollständig behoben werden. Mittlerweile habe neben Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Nordrhein-Westfalen auch Hessen die Besoldung angehoben.
Ebenso dürfen andere finanziell benachteiligte Schulbeschäftigte nicht erneut in Vergessenheit geraten. „Die GEW fordert seit Jahren, die Bezahlung der Fachpraxislehrkräfte an den berufsbildenden Schulen in Niedersachsen ebenfalls anzuheben. Im Einstiegsamt müsse es A 10 für die verbeamteten Kolleg*innen sein, für die Tarifbeschäftigten mindestens die Entgeltgruppe 9 b“, verdeutlichte Störmer genauso wie die Forderung nach einer dynamischen Zulage für die knapp 400 betroffenen Therapeut*innen in den multiprofessionellen Teams des niedersächsischen Schuldienstes. Sie werden derzeit erheblich schlechter bezahlt als ihre pädagogischen Kolleg*innen. Die Schulsozialarbeit brauche darüber hinaus einen konsequenten Ausbau, um den zunehmenden Aufgaben gerecht werden zu können. Drängend sei außerdem, dass die rot-grüne Landesregierung die Kapazitäten der niedersächsischen Lehramtsstudiengänge deutlich ausweitet und für spürbar mehr Dauerstellen bei Daueraufgaben an den Hochschulen sorgt. In der Erwachsenenbildung brauche es statt erneuter Ankündigungen endlich mehr Finanzmittel.