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Landesausschuss Queer

Erste Schule der Vielfalt* in Niedersachsen

Am 13. Oktober 2022 wurde die Neue Oberschule Braunschweig als erste niedersächsische Schule mit dem Projektlabel „Schule der Vielfalt* Niedersachsen“ ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch!

Schule der Vielfalt* Niedersachsen ist eine landesweite Initiative, die Schulen darin unterstützt, ihr Schulklima so zu gestalten, dass Diskriminierung und Mobbing aufgrund sexueller Orientierung sowie geschlechtlicher Identität abgebaut werden. Das Projekt wurde im vergangenen Jahr durch die Initiative engagierter Lehrkräfte und Fachkräfte aus der queeren Pädagogik und mit personeller und finanzieller Unterstützung der GEW Niedersachsen aufgebaut. Die bisherigen Projektkoordinator*innen Sandra Wolf und Pascal Mennen beschreiben das Projekt als echte Herzensangelegenheit: „Wir wollen Schulen in Niedersachsen bunter gestalten, Vielfalt sichtbar machen und damit aktiv den täglich stattfindenden Diskriminierungen etwas entgegensetzen.“
Um das Projektlabel zu erlangen, ist die aktive Beschäftigung der Schulgemeinschaft mit dem Themenfeld notwendig. Mit dem Unterschreiben einer Selbstverpflichtung hat sich nun die Neue Oberschule Braunschweig dazu verpflichtet, sich an die Qualitätsstandards von „Schule der Vielfalt* Niedersachsen“ zu halten. Dazu gehört unter anderem, Lehrkräfte zu den Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt fortzubilden. Zudem wurden an der Neuen Oberschule Braunschweig Unisextoiletten und eine separate Umkleidekabine für Schüler*innen außerhalb der Binarität eingeführt und die Formulare um den Geschlechtseintrag „divers“ ergänzt. Mit Julia Arndt
und Léon Ruffer wurden schulische Ansprechpersonen für das Projekt benannt. Damit ist die Neue Oberschule Braunschweig auf dem Weg, ein sicherer und gleichberechtigter Ort des Lernens und Zusammenlebens für alle zu sein, unabhängig von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität.

„Denn in einer Gesellschaft, in der queerfeindliche und vor allen Dingen trans*feindliche Übergriffe zunehmen, in der die Mehrheit der queeren Schüler*innen aus Angst vor Diskriminierung und Mobbing ein Outing während ihrer Schulzeit vermeidet, in der Themen rund
um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in Schule zum Teil tabuisiert werden, ist es wichtig, dass
wir in Schule unseren Bildungsauftrag ernst nehmen und daran arbeiten, Chancengleichheit
herzustellen, Diskriminierung abzubauen und Vielfalt als positiven Wert zu betrachten“, betont die Landeskoordinatorin Sandra Wolf in ihrer Rede anlässlich der feierlichen Auszeichnung der Neuen Oberschule Braunschweig. In naher Zukunft sollen auch weitere Schulen neben der Neuen Oberschule in Braunschweig mit dem Projektlabel ausgezeichnet werden. Hoffentlich machen sich noch viele weitere Schulen in Niedersachsen auf diesen Weg! Das Projekt Schule der Vielfalt* Niedersachsen steht in Trägerschaft des Queeren Netzwerk Niedersachsen. Die Projektkoordination erfolgt dabei bislang rein ehrenamtlich. Hinzu kommt, dass eine der beiden koordinierenden Personen (Pascal Mennen) nun als Abgeordneter in den Landtag wechselt und damit seine ehrenamtliche Tätigkeit für das Projekt beendet. Nach Beschlusslage der GEW Niedersachsen der Landesdelegiertenkonferenz von 2019 fordert die GEW von der Landesregierung eine Projektfachstelle, die das Projekt und das dazugehörige Netzwerk koordiniert und Schulen auch fachlich informieren und beraten kann.

Weitere Informationen zum Netzwerk Schule der Vielfalt* Niedersachsen gibt es unter https://schule-der-vielfalt-nds.de sowie auf Instagram und Facebook.