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Seniorinnentag 2025

„Aspekte rechtsradikaler Entwicklungen in Deutschland und Europa“

Beim diesjährigen landesweiten Senior*innentag der GEW Niedersachsen geht es um den Rechtsruck in Deutschland und Europa. In fünf Workshops sollen unterschiedliche Aspekte der rechtsradikalen Tendenzen beleuchtet werden.

Am 9. September findet in Verden der landesweite Senior*innentag der GEW Niedersachsen statt. Die Veranstaltung in  Haags Hotel Niedersachsenhof (Lindhooper Straße 97) steht unter dem Titel „Aspekte rechtsradikaler Entwicklungen in Deutschland und Europa“ Beginn des Senior*innentags ist um 10 Uhr.

Organisatorisches: Für GEW-Mitglieder sind Tagungskosten und Verpflegung frei, Fahrtkosten werden nicht erstattet. Nicht-GEW-Mitglieder finden Berücksichtigung, wenn noch Plätze frei sind. Von ihnen wird ein Kostenbeitrag von 50 Euro erhoben.
Anmeldung: Eine verbindliche Anmeldung ist erforderlich mit Angabe des Namens, der E-Mail-Adresse und/oder der Telefonnummer. Es gibt keine Anmeldebestätigung.
Im Falle einer Überbelegung erfolgt rechtzeitig eine Absage. Anmeldeschluss ist der 10. Juli 2025.
Die Anmeldung ist telefonisch oder per formloser E-Mail-Nachricht mit Angabe eines Workshop-Wunsches und eines Ersatzwunsches zu richten an Thorsten Teubler: t.teubler(at)gew-nds(dot)de oder telefonisch unter 0511/3380448

Ablauf und Programm:

10 Uhr: Offener Anfang mit Imbiss

10.30 Uhr: Begrüßung und Informationen zum Ablauf der Veranstaltung

10.35 Uhr: Grußwort Karina Krell,  Vorsitzende des GEW-Bezirks Lüneburg

Aktuelle Informationen zur Arbeit der GEW:

Stefan Störmer, Landesvorsitzender, GEW Niedersachsen

11.15 Uhr: Lampedusa Hannover
Szenische Lesung zum Thema Wahrung der Demokratie und Umgang mit Rechtspopulist*innen und Populist*innen im Allgemeinen

NACHBARN – Sie waren Freunde, gute sogar

Irgendwo in Europa. Die Nationalpopulist*innen haben die Wahlen gewonnen und sind somit an die Macht gelangt. Die selbsternannte „Regierung des Volkes“ hat eine
schleichende Veränderung des Staates und der Gesellschaft im Sinne einer „Autoritären Demokratie„“ eingeleitet. Drei Jahre später müssen jedoch aufgrund
eines richterlichen Beschlusses Neuwahlen stattfinden. Viele befürchten, dass ein erneuter Sieg der Nationalpopulist*innen der Demokratie den Todesstoß versetzen
könnte. In dieser angespannten Lage begegnen sich zwei frühere Nachbarn und Freunde …

13 Uhr: Mittagspause mit gemeinsamem Mittagessen

14 Uhr: Workshops (Referat und anschließende Aussprache)

1. Europa: Spielball der extremen Rechten?!
Jan Rettig, Partnerschaft für Demokratie

Seit Jahrzehnten gewinnen extrem rechte Parteien an Macht. Sie sind mittlerweile an diversen europäischen Regierungen beteiligt. Seit den Wahlen zum zehnten Europäischen Parlament sind sie auch dort so stark, dass sie sich gleich auf drei Fraktionen verteilen können. Oder vielleicht müssen, weil sie doch ganz unterschiedliche Ziele haben?In dem Workshop soll ein Überblick über extrem rechte Regierungsbeteiligungen und Einflussnahmen im europäischen Raum erarbeitet werden. Was sie wollen, was sie können und
was für Perspektiven sich daraus ergeben wird zur Diskussion gestellt.

2. Völkische Landnahme – Rechtsextreme Lebensweise
 und politische Einflussnahme auf Politik, Jugend und Schule

Andrea Röpke, Diplom-Politologin und freie Journalistin

In diesem Workshop soll der Frage nachgegangen werden, warum sich menschenverachtende völkische Ideologie, eine rückwärtsgerichtete Lebensweise und die Sehnsucht nach Autorität so verbreiten können. Selbstversorgerhöfe von rechts liegen im Trend. Warum ist der ländliche Raum für Völkische und Verschwörungsideolog*innen so attraktiv?
Röpke stellt Strategien und Aktivitäten vor. Der rechte Kulturkampf betrifft zunehmend auch den Bildungsbereich. Wie gehen rechte Demokratiefeinde in Kitas und Schulen vor und wie nutzen sie bei ihrem „Kampf um die Köpfe“ die neuen Medien, um verstärkt Jugendliche zu erreichen?

3. Nie wieder sprachlos – Werde Stammtischkämpfer*in

S. Blandow-Wechsung, H. Kowalzik, Bündnis Aufstehen gegen Rassismus

Wir alle kennen das: Auf der Arbeit, im Sportverein, in der Familie oder auf der Straße fallen Sprüche, die uns die Sprache verschlagen. Später ärgern wir uns, hätten gerne den Mund aufgemacht. Hier setzt der Workshop „Stammtischkämpfer*innen“ an. Er soll Menschen in die Lage versetzen, die Schrecksekunde zu überwinden, Position zu beziehen und deutlich zu machen: Das nehmen wir nicht länger hin! In Theorie und Praxis werden gängige rechte Positionen untersucht und geübt, das Wort zu ergreifen und für solidarische Alternativen zu streiten statt für Ausgrenzung und Rassismus.

4. Die AfD auf der rechten Überholspur. Ursachen, Versäumnisse
und Gegenstrategien
Ralf Beduhn

In diesem Workshop sollen unter Hinzuziehung einer Power-Point-Präsentation die Etappen der Radikalisierung der AfD bis zum aktuellen faschistischen Kern verdeutlicht werden. Im zweiten Teil geht es dann v.a. um die Versäumnisse der etablierten Parteien und der Massenmedien während dieses Radikalisierungsprozesses. Im Schlussteil sollen dann Gegenstrategien vorgestellt und diskutiert werden.

5. Arbeiterbewegung von rechts? Wie Gewerkschaften mit rechts-
extremen Tendenzen in Betrieben und Verwaltung umgehen
Sebastian Wertmüller
In der Geschichte der Arbeiterbewegung gab es immer wieder rechtsextreme und sogar faschistische Verbände. Auch abhängig Beschäftigte lassen sich für die AfD oder andere rechtsextremistische Parteien gewinnen – auch wenn das ihren Interessen als Arbeitnehmer*innen schaden kann. Warum sind die gewerkschaftlichen Bemühungen um Aufklärung über den Rechtsextremismus so wenig erfolgreich? Warum wählen abhängig Beschäftigte rechtsextreme Parteien, die - vermeintlich - ihre Interessen vertreten, es aber im Gegenteil gerade nicht tun? Was kann man betrieblich anders machen, um sich professionell mit der Bedrohung von rechts auseinanderzusetzen?

 

15.30 Uhr: Offener Ausklang der Tagung mit der Möglichkeit beim Kaffee ins Gespräch zu kommen.