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Hochschule

GEW unterstützt Protest am Soziologie-Institut in Göttingen

Die GEW Niedersachsen unterstützt den aktuellen Protest der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen am Institut für Soziologie der Universität Göttingen.

Foto: Peter Heller / Uni Göttingen

Hochschulen müssen es als ihre zentrale Aufgabe ansehen, gute Arbeitsbedingungen für ihre Beschäftigten anzubieten. Das Niedersächsische Hochschulgesetz schreibt ausdrücklich vor, dass dabei insbesondere unbefristete Beschäftigungsverhältnisse berücksichtigt werden müssen. Bei einer uni-weiten Befristungsquote von 85 % und einer noch höheren Quote am Institut für Soziologie ist es eine nachvollziehbare Reaktion der Betroffenen, auf diesen Missstand aufmerksam zu machen.

Ein Entfristungskonzept und eine intelligente Personalentwicklung, damit die wissenschaftliche Karriere besser planbar und verlässlich wird, müssen eine Selbstverständlichkeit für eine Hochschule sein. Wenn Daueraufgaben erledigt werden, müssen Dauerstellen vorhanden sein. Unbefristete Beschäftigungsverhältnisse in der Wissenschaft dürfen kein professorales Privileg sein. Auf einem sicheren und verlässlichen Arbeitsplatz arbeitet es sich besser als mit einem kurzzeitig befristeten Job, von dem man nicht weiß, ob er einen morgen noch finanziert. Unter den unsicheren Arbeitsbedingungen leiden daher nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch die Lehre, die Forschung, das Studium und die Hochschule als Ganzes.

Entfristung ist nötig und möglich. Die Finanzlage der Universität Göttingen ermöglicht eine signifikante Senkung der derzeitigen Befristungsquote. Was es braucht, ist die entsprechende Überzeugung und ein tragbares Konzept. Ein solches Konzept ist möglich, die Überzeugung muss die Universität nachweisen. Jetzt ist es an der Zeit.