
„Die Lage ist viel komplexer, als dass sie lediglich die 17 Gymnasien in Hannover betrifft“, ärgert sich Haupt. Ihn stört, dass es wieder einmal keinen Aufschrei für die Schulen gibt, die die Abschulungen auffangen, die den Großteil der Inklusion, die Sprachförderung und die Alphabetisierung stemmen. „Unser Problem sind nicht Gymnasien erster oder zweiter Klasse, unser Problem ist die andauernde und weiter wachsende Armut, die sich deutlich an den Schulen abbildet“, so Haupt.
Er erinnert daran, dass darauf im Grunde bereits das Ranking der Grundschulen Anfang 2018 zurückzuführen war. Und genau so ist es mit der Wahrnehmung der Eltern bei der Anwahl der Gymnasien. Die Rechtssicherheit der Vergabe der Gymnasialplätze wird von allen Seiten hervorgehoben. Auch die GEW zweifelt sie nicht an. „Dann spricht doch alles dafür, das Verfahren endlich offenzulegen“, so der GEW-Kreisvorsitzende.
An den Kultusminister Grant Hendrik Tonne richtet sich Haupt mit einer klaren Forderung: „Setzen Sie sich dafür ein, dass wir in Hannover dreizügige Integrierte Gesamtschulen genehmigt bekommen. Das würde helfen die massiven Abschulungen zu verhindern“. Dass der Kultusminister das Zwei-Säulen-Modell ins Spiel bringt findet die GEW in der Debatte hilfreich. Der nächste Schritt der Landesebene muss nun sein, die schlechtere Stellung von Integrierten Gesamtschulen gegenüber den Oberschulen zurückzunehmen. Das betrifft neben der Zügigkeit auch die Klassengrößen. „Die Umwandlung der bestehenden Oberschulen zu Integrierten Gesamtschulen darf nicht zu Lasten der Beschäftigten gehen“, so Haupt. Das Prinzip ist ganz einfach: „Wer, wie die Integrierten Gesamtschulen mehrere Schulabschlüsse anbietet, damit Heterogenität anerkennt und zur Grundlage von Pädagogik macht, muss entlastet werden“.