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Tarifrunde im Herbst 2020 – Provokation der Arbeitgeber zurückweisen

Die Tarifkommissionen der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes haben die Kündigung der Entgelttabellen zum 31. August 2020 beschlossen. Damit starten die Tarifverhandlungen TVöD Bund und Kommunen wie vor der Corona-Krise geplant am 1. September 2020.

Vorausgegangen war ein Sondierungsgespräch mit den Arbeitgebern am Dienstag, den 16. Juni. Die Gewerkschaften hatten angeregt, wegen der Coronakrise jetzt lediglich einen kleinen Abschluss zu vereinbaren und die eigentliche Tarifrunde auf Anfang 2021 zu verschieben. Dazu waren die Arbeitgeber nicht bereit. Statt die Leistungen des öffentlichen Dienstes in der Krise zu honorieren, wollen sie diese nutzen, um die Gewerkschaften zu einem Lohnverzicht zu zwingen.

Jetzt werden die Gewerkschaftsmitglieder diskutieren, mit welchen Forderungen sie in die Verhandlungen gehen. Zudem wird die GEW neue Strategien und Aktionsformen entwickeln. "Der Gesundheitsschutz der Beteiligten steht bei möglichen Aktionen im Zuge der Tarifverhandlungen im Vordergrund", so Daniel Merbitz, im Geschäftsführenden Vorstand der GEW für Tarifpolitik zuständig. Durch die Haltung der VKA stelle man sich jedoch auf harte Verhandlungen ein: "Nur wenn es gelingt, die Arbeitgeberseite gemeinsam unter Druck zu setzen, können wir diese Provokation zurückweisen und faire Lohnsteigerungen erreichen."