Zum Inhalt springen

GEW kritisiert Land: kein Geld für Professur „Inklusive Schulentwicklung“

Die Leibniz Universität Hannover will aufgrund der Sparvorgaben des Landes Niedersachsen künftig auf die Professur „Inklusive Schulentwicklung“ verzichten. Das beschloss der Senat der Universität am 16. Dezember. Sechs Bildungsverbände, darunter die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), hatten zuvor einen Appell an Wissenschaftsminister Björn Thümler gerichtet, die Professur zu erhalten.

Foto: Paul J. West / shutterstock

„Millionen für die Wirtschaft - Einsparungen bei der Bildung. Wird ein Schulsystem für alle tatsächlich in so massiver Weise torpediert? Das kann doch wohl nicht ernsthaft die Politik der Landesregierung sein! Die zuständigen Kürzungs-Minister Hilbers und Thümler geben hier offenbar einen Kurs vor, der die inklusive Schulentwicklung massiv beschädigt“, kritisierte die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth. Die Professur sei einzigartig und dringend erforderlich, um Studierende auf das inklusive Schulwesen vorzubereiten und Wege zur Umsetzung der verpflichtenden UN-Behindertenrechtskonvention aufzuzeigen.
„Um es deutlich zu sagen: Hier wird ein unverzichtbarer Teil der inklusiven Bildung schlicht wegrationalisiert. Wissenschaftsminister Thümler spart die Hochschulbildung kaputt und schaut der Stellenstreichung anschließend schweigend zu. Das ist kein politisches Gestalten, sondern eine Holzhackermethode mit Ansage“, kritisierte sie. Ministerpräsident Weil müsse hier dringend ein Machtwort sprechen. „Alle Bereiche der Bildung benötigen erhebliche Zusatzmittel, das hat die Corona-Krise noch einmal deutlich gezeigt. Die gegenläufige Tendenz in der Landesregierung lässt die einzelnen Bereiche Schule, Hochschule und Erwachsenenbildung dagegen langsam austrocknen“, betonte Pooth.