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GEW zur Unterrichtsversorgung: kein Grund zum Jubeln

Aus Sicht der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen sind die am 17. Januar von Kultusminister Grant-Hendrik Tonne vorgestellten Zahlen zur Unterrichtsversorgung kein Grund zum Jubeln.

„Die nichtgymnasialen Schulformen der Sekundarstufe I sind auch hier stark benachteiligt. Für sie müsste landesweit erheblich mehr getan werden, Modellversuche helfen dabei nicht“, kritisierte die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth. Der Durchschnittswert von 99,6 Prozent verdecke die enormen Probleme in ländlichen und sozial problematischen Gegenden sowie an den unterschiedlichen Schulformen. Mit Blick auf Krankheitsfälle und Fortbildungen der Lehrkräfte seien ohnehin erst ungefähr 105 Prozent Unterrichtsversorgung in der Praxis ausreichend.

Mit Blick auf die aktuell bereits zum Teil katastrophalen Werte der Unterrichtsversorgung im Grundschulbereich sowie an Haupt-, Real- und Oberschulen fürchtet sie im Sommer eine weitere Verschlechterung. Dann werden an den Gymnasien die 13. Klassen wiedereingeführt. „Uns besorgt die Frage, wie groß die Löcher in den anderen Schulformen werden, wenn die abgeordneten Lehrkräfte zurück an die Gymnasien müssen“, gab Pooth zu bedenken. Es sei viel zu lange versäumt worden, die Lehrämter für Grund-, Haupt-, Real- und Oberschulen attraktiver zu gestalten und entsprechend dem Bedarf auszubilden.