
„Eine behutsame Öffnung ist sicher vernünftig, genauso wie Risikogruppen im Homeoffice zu lassen. Problematisch erscheint uns, wie in der kurzen Zeit bis zum 27. April - und später ab dem 4. Mai - die hygienischen Voraussetzungen für den Unterricht geschaffen werden sollen. Auch die räumlichen und personellen Kapazitäten dürften in vielen Schulen schnell erschöpft sein, wenn neben den halben Klassen die Zahl der Notbetreuungsgruppen steigt. Hier rächen sich insgesamt die mangelnden Investitionen der Vergangenheit“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth.
Die GEW fordert weiterhin, den Gesundheitsschutz angesichts der Corona-Epidemie über Prüfungen und Noten zu stellen. „Schulleitungen und Schulbeschäftigte stehen vor riesigen Aufgaben. Sie benötigen dringend die Unterstützung des Kultusministeriums, um Gefährdeten und Benachteiligten zu helfen. Besonders schwierig stellt sich das Lernen zu Hause dar, wenn Kindern elterliche Hilfe, Rückzugsmöglichkeiten oder Sprachkenntnisse fehlen. Digitale Möglichkeiten sind kein Ersatz für echte Schule mit Fachkräften aus Fleisch und Blut“, stellte Pooth fest.
Die GEW fordert zudem, entscheidende Schritte mit der Wirtschaft und den Arbeitgebervertretungen abzustimmen. „Wenn große Unternehmen, Verwaltungen und Einrichtungen wieder zur Arbeit rufen, entstehen immense Betreuungsprobleme. Die Schulbeschäftigten und andere Betroffene spüren das schon jetzt: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss im Blick behalten werden“, betonte Pooth.