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GEW und DGB: Verhandlungsführer Hilbers muss angemessenes Angebot vorlegen

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Niedersachsen fordert den Niedersächsischen Finanzminister Reinhold Hilbers auf, in der Tarifrunde der Länder ein vernünftiges und ein angemessenes Angebot, das seinen Namen verdient, vorzulegen. Die GEW Niedersachsen unterstützt ihren Dachverband darin ausdrücklich. Anfang nächster Woche gehen die Verhandlungen für die Beschäftigten der Länder in Potsdam in die zweite Runde, Minister Hilbers leitet die Tarifrunde auf Arbeitgeberseite.

Der Vorsitzendes des DGB in Niedersachsen Dr. Mehrdad Payandeh stellt fest: „Für die Arbeitgeber gibt es anscheinend nie einen günstigen Zeitpunkt für Einkommenserhöhungen. Dass die Arbeitgeber unter Führung von Minister Reinhold Hilbers in der ersten Runde den Beschäftigten nichts zu bieten hatten, ist milde gesagt an Respektlosigkeit nicht zu überbieten. Das ist sowohl eine Missachtung des Tarifpartners als auch eine kalte Dusche für die Beschäftigten. Dabei haben diese für die wertvolle Arbeit, die sie insbesondere in Pandemie-Zeiten leisten, mehr Wertschätzung und finanzielle Anerkennung verdient. Mehr Fingerspitzengefühl und Respekt, Herr Hilbers!“

Der öffentliche Dienst braucht dringend Nachwuchs und muss attraktiver werden. Über ein Viertel der Beschäftigten geht in den nächsten zehn Jahren in Rente, wie der DGB-Personalreport 2021 zeigt. Dr. Mehrdad Payandeh betont: „Wenn die öffentlichen Arbeitgeber für junge Fachkräfte attraktiv bleiben wollen, geht das nur mit deutlich besserer Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen. Fachkräfte wie IT-Spezialist*innen oder Ingenieur*innen aber auch in der Pflege oder Schul- und Finanzverwaltung fehlen schon jetzt vielerorts.“

Hintergrund und Hinweis:

Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder eine Einkommenserhöhung um 5 Prozent, mindestens aber 150 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Beschäftigte des Gesundheitswesens sollen tabellenwirksam monatlich 300 Euro mehr erhalten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 100 Euro angehoben werden. In Niedersachsen sind rund 95.000 Menschen beim Land beschäftigt.

Am 29. Oktober findet um 12.30 Uhr eine gemeinsame Aktion der DGB-Mitgliedsgewerkschaften ver.di, GEW und GdP vor dem Niedersächsischen Finanzministerium, Schiffgraben 10, in Hannover statt. Die Vorsitzenden Detlef Ahting, Laura Pooth und Dietmar Schilff sind vor Ort.