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Gut besuchtes Pressegespräch der GEW am 5. Juni in Hannover

Tarifverhandlungen Sozial- und Erziehungsdienst bei den Kommunen Sozialarbeiter an Schulen – was kann die Schlichtung bringen?

Im Rahmen eines gut besuchten Pressegesprächs der GEW zu den Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst erläuterte der GEW-Tarifsekretär Rüdiger Heitefaut die Situation nach dem Abbruch der Tarifverhandlungen und vor dem kommenden Schlichtungsverfahren.

Er verwies auf die fehlenden Tätigkeitsmerkmale für die Schulsozialarbeit, die andauernde Befristungspraxis und die Nichtanerkennung erworbener beruflicher Erfahrung in diesem Arbeitsfeld sozialer Arbeit. Erschwerend für die Beschäftigten sei auch, dass überwiegend nur Teilzeitverträge angeboten würden. Kontinuität der Tätigkeit mit Kindern und Jugendlichen und Planungssicherheit für die Beschäftigten seien unter diesen Umständen nicht gegeben.
Die Gewerkschaften würden daher für eine generelle Aufwertung sozialer Berufe eintreten. Er betonte, dass mit dem Mittel der Schlichtung Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen kommen könne. Die beiden Schlichter hätten nunmehr die Möglichkeit eine beide Seiten entgegenkommende Empfehlung auszusprechen.

Streikende Schulsozialarbeiter aus Hannover und Burgdorf schilderten dann den Medienvertretern die spezielle Situation ihrer Berufsgruppe. Marlies Prüß, Mathias Pohl wiesen auf die besondere Lage an Grundschulen hin, Hendrik-Andre Stolte und Hendrik Alberts skizzierten die Situation an weiterführenden Schulen. Alle machten klar, dass ein Streik im sozialen Bereich ihnen schon schwerfalle, aber sie waren auch davon überzeugt, dass dieser Arbeitskampf wichtig sei, um Schulsozialarbeit aufzuwerten.

Ob nun die Arbeit mit Flüchtlingskindern, in der Inklusion oder die Koordinierung des Ganztagsbereichs bei den Kindern und Jugendlichen, es seien alles wichtige Tätigkeiten. Ob bei den Eltern oder den anderen Beschäftigten in Schule ernteten sie Anerkennung, nur nicht seitens der Arbeitgeber. Daher seien sie bereit zu streiken. Sie hofften aber auch, dass in der Schlichtung ein Ausweg aus dem Tarifkonflikt gefunden werde.