Protest
Gleiches Recht für alle – Keine Ungleichbehandlung von Lehrkräften!
Die GEW Niedersachsen ruft zum Protest gegen die Ungleichbehandlung von verbeamteten und angestellten Lehrkräften auf.
Die GEW Niedersachsen ruft zum Protest gegen die Ungleichbehandlung von verbeamteten und angestellten Lehrkräften auf. Hintergrund ist die Höhergruppierung von Grund-, Haupt- und Realschullehrkräften (GHR-LK), die zum 1. August in Kraft getreten ist. Seitdem sind diese GHR-Lehrkräfte in derselben Besoldungsgruppe wie etwa Gymnasiallehrkräfte. Damit fand eine jahrzehntelange Diskriminierung ihr Ende. Die Umsetzung für etliche angestellte Lehrkräfte in Niedersachsen ist jedoch problematisch, sie müssen mit Einkommenseinbußen rechnen. Die Landesregierung nutzt den Spielraum des Tarifvertrags nicht ausreichend im Sinne der Beschäftigten. Stattdessen wird die kostengünstigste Variante gewählt, was für die betroffenen Lehrkräfte gravierende Einkommensverluste und Nachteile für die Altersvorsorge bedeutet.
Stefan Störmer, Vorsitzender der GEW Niedersachsen, erklärt: „Die angestellten Lehrkräfte verlieren durch diese Regelung eine Erfahrungsstufe und damit Einkommen. In manchen Fällen verdienen sie ohne die Umgruppierung bis zur Rente mehr als in der neuen, höheren Entgeltgruppe. Dies wirkt sich dabei nicht nur kurzfristig negativ aus, sondern auch lebenslang auf die Rentenhöhe. Ein einmaliger Nachteilsausgleich bei Renteneintritt, wie ihn die Landesregierung nach unserem beharrlichen Protest in Aussicht stellt, reicht da bei Weitem nicht aus. Angesichts der Inflation und der steuerrechtlichen Abzüge bedeutet dies ein erhebliches Verlustgeschäft.“
Während verbeamtete Lehrkräfte von der Neuregelung profitieren und monatlich 400 bis 500 Euro brutto mehr erhalten, sehen sich viele angestellte Lehrkräfte benachteiligt. Diese Ungleichbehandlung führt zu Wut, Enttäuschung und dem Gefühl, Lehrkräfte zweiter Klasse zu sein. Die betroffenen Lehrkräfte sind frustriert und fühlen sich von der Landesregierung im Stich gelassen. Die möglichen Konsequenzen sind massiv: Es drohen Abwanderungen in andere Bundesländer, der Verzicht auf freiwillige Tätigkeiten oder sogar Kündigungen.
Die GEW Niedersachsen fordert die Landesregierung auf, die Ungleichbehandlung zu beenden und die Regelungen zu überarbeiten. „Das Land Niedersachsen kann es sich nicht leisten, die Motivation und das Engagement seiner Lehrkräfte aufs Spiel zu setzen. Es ist höchste Zeit, dass die Landesregierung nachbessert und eine faire Lösung für alle Lehrkräfte findet. Der Tarifvertrag gibt das her“, betont Störmer abschließend.