GEW zum Aktionsprogramm: In der Einsicht fehlt die Übersicht
Die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth kommentiert das am 6. Juli vorgestellte Aktionsprogramm „Startklar in die Zukunft“ der Landesregierung in einer ersten Reaktion wie folgt:
„Hier geht die Landesregierung ein Stück weit in die richtige Richtung. Die vorgelegten Pläne der Landesregierung beheben die Mängel in den Schulen jedoch nur ansatzweise. Statt der vorgesehenen rund 95 Millionen Euro pro Jahr müssten im Etat des Landes nämlich 750 Millionen mehr für die Bildung ausgewiesen werden. Noch immer fehlen in Niedersachsen rund 7.000 Lehrkräfte. Für die anderen Schulbeschäftigten werden weitere Dauerstellen benötigt, befristete 450-Euro-Jobs können diese nicht ersetzen. Die Investitionen in 175 Stellen der Schulsozialarbeit und 90 Vollzeiteinheiten Schulpsychologie sind wegen der Pandemie richtig und müssen weiter ausgebaut werden, so wie die GEW es schon lange fordert.“
„Wir sind froh, dass der Kultusminister unseren Forderungen nach mehr Luftreinigungsgeräten endlich nachkommt. Unverständlich bleibt, dass nur die Klassen 1 bis 6 gefördert werden sollen. Mehr Gesundheitsschutz muss in allen Jahrgängen möglich sein! Mit den neuen Regelungen werden die Fördermöglichkeiten für bauliche Maßnahmen leider nicht übersichtlicher. Die Schulen hätten hier eine klare Aufstellung gebraucht, wo sie was aus welchen Mitteln beantragen können. In der Einsicht fehlt leider die Übersicht.“
„Es ist richtig, den Leistungsdruck für die Kinder und Jugendlichen ein Stück weit herauszunehmen. Die Schulbeschäftigten wünschen sich dabei weitere Rückendeckung für ihre pädagogische Arbeit, um die Folgen der Pandemie abmildern zu können.“