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GEW: Vergibt Niedersachsen Chance auf mehr Lehrkräfte?

Nach einem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ) vom 29. August sind in der aktuellen Einstellungsrunde rund 400 Lehrkräfte nicht zum Zuge gekommen, die sich in Niedersachsen beworben hatten. Als Gründe gibt das Kultusministerium laut HAZ-Artikel Doppelbewerbungen und die Ablehnungen letztlich angebotener Stellen an. Der Zeitungsbericht bezieht sich auf die Antwort der Landesregierung zu einer Anfrage der FDP-Landtagsfraktion. Unter den 392 Lehrkräften, die gerne in Niedersachsen gearbeitet hätten, seien 293 fürs Gymnasium ausgebildet, 44 für Haupt- und Realschulen sowie 29 für Grund- und 7 für Förderschulen.

„Wären die Jobs in Niedersachsens Schulen attraktiver, hätten wohl mehr Lehrkräfte ins System geholt werden können. Bessere Bezahlung einerseits und Entlastung andererseits lauten hier die wichtigsten Punkte“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth.


„Sollte sich jedoch herausstellen, dass von Seiten des Dienstherrn auf die Einstellung geeigneter Lehrkräfte verzichtet wurde, um die Zahl der Abordnungen nicht weiter zu erhöhen, wäre das ein schwerer Fehler“, führte sie aus. Bereits jetzt konnten nicht alle ausgeschriebenen Stellen (1763 von 1.900) besetzt werden. Zudem gebe es im August 2020 einen erheblichen Mehrbedarf an Lehrerinnen und Lehrern, weil dann die 13. Jahrgangsstufe wieder eingeführt werde „Das Land hätte gut daran getan, mehr Stellen auszuschreiben und zu besetzen. Der Bedarf in den Schulen ist eindeutig da. Warum sich der Kultusminister dieser Tatsache verschließt, verstehen die Schulbeschäftigten nicht“, betonte Pooth. Die GEW hatte zuletzt die Ausschreibung von 2.500 Stellen gefordert.